Seitdem hat das Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies Zeitzeug*inneninterviews in Nord- und Südamerika, Europa und Israel initiiert, aufgezeichnet und archiviert. Die Sammlung von über 4400 Interviews im Umfang von mehr als 12 000 Stunden steht Forscher*innen, Pädagog*innen und der breiten Öffentlichkeit zur Verfügung.
Da es von Flüchtlingen und Überlebenden gegründet wurde, ist das Archiv ein faszinierendes frühes Beispiel für die Nutzung von Oral History als eine Form von “Archiv-Aktivismus” durch und für Überlebende von Massengewalt. Seine Einbettung in die Gemeinschaft Überlebender und Geflüchteter hat alle Aspekte der Arbeit des Archivs nachhaltig beeinflusst: seine Konzeption, die Interview-Methodik, die Katalogisierung und die Nutzung der Sammlung. In dieser Präsentation werden die Geschichte der Sammlung, die Rolle des Archivs in der Holocaust-Geschichtsschreibung sowie einige der ethischen Herausforderungen und Verpflichtungen, die mit einem Archiv dieser Art verbunden sind, von Stephen Naron beleuchtet (Direktor des Fortunoff Video Archive for Holocaust Testimonies und Visiting Research Fellow am Vienna Wiesenthal Institute for Holocaust Studies).
Das Fortunoff Video Archive, Überlebende und “archivarischer Aktivismus”
Präsentation von Stephen Naron, moderiert von Michael Loebenstein